Anna & Bernhard Blume; Paul McCarthy; Damien Hirst; Brigitte Debeaux; Christian Jankowski; Jürgen Klauke; Jiří Kovanda; Urs Lüthi; Jonathan Meese; Pierre Molinier; Luboš Plný; Wulf Rössler; August Walla; Peter Weibel; Gillian Wearing; David Weiss and Andro Wekua
SELBST/SELF/I
Zürich
17.9.–20.11.2022
Es ist uns eine Freude, in unserem Ausstellungsraum in Zürich den Schnittpunkt zwischen Kunst und Psyche in einer Ausstellung und in Veranstaltungen zu thematisieren.
Die Beschäftigung mit dem Selbst, der eigenen Psyche und dem Körper, dem sie innewohnt, ist ein zentrales Thema sowohl der bildenden Kunst, wie auch der Psycho- therapie. Das Selbstbildnis ist seit der Renaissance ein Leitmotiv der Malerei und seit der Mitte des 20. Jahr- hunderts auch der Fotografie.
Der Begriff des Selbst hat aber auch die Psychologie des 20. Jahrhunderts geprägt. Das Selbst wurde zuerst von dem psychoanalytischen Ich-Psychologen Heinz Hartmann eingeführt und ergänzte das Strukturmodell der Psyche von Sigmund Freud (Es, Ich und Über-Ich). Insbesondere in den 1960er, 70er und 80er Jahren konzipierte Heinz Kohut in Chicago die Selbstpsychologie, die dann von Otto Kernberg als eine zeitgenössische Form der psycho- analytischen Behandlung weiterentwickelt wurde. Anders als die mechanistisch-individualistische Triebtheorie Freuds, die den Patient:in unbemerkt zum Objekt werden lässt, analysiert die Selbstpsychologie den Menschen vom ersten Lebenstag an als geprägt durch Beziehungen.
Im neuen Jahrtausend ist das «Selfie» ist zum dominanten Format der Kommunikation und zum häufigsten Bildmotiv unserer Zeit geworden. Wir laden Sie ein, Ihr Selfie auf Instagram @tichyocean zu posten und ein Teil der Aus- stellung zu werden.
Die meisten Werke der Ausstellung entstammen der Sammlung der Tichy Ocean Foundation. Roman Buxbaum zeigt seine Auswahl zum Thema. Für Jürgen Klauke, Urs Lüthi, Anna und Bernhard Blume, Peter Weibel aber auch für Jiří Kovanda in Prag wurde «Selfperformances» bereits in den 1960er und 70er Jahren zum wegweisenden künstlerischen Topos. Diese frühen Positionen der foto- grafischen Selbstuntersuchung sind der Ausgangspunkt der Ausstellung. Sie werden angereichert durch Posi- tionen der Gegenwartskunst, aber auch der Art Brut, wie Pierre Molinier und August Walla, die wiederum bereits in den Siebziger Jahren zur Inspiration der damals jungen fotografischen «Selbstperformer» geworden waren.

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