TICHY, Dumont
Eine davoneilende schlanke Frau, zwei nackte weibliche Knie, ein Mädchen beim Sonnenbad. – Das sind typische Motive, die der Künstler Mirsolav Tichy beim Fotografieren einfängt. Seine Herangehensweise ist überraschend, denn er arbeitet mit selbst gebauten Kameras, die er mit viel Geschick und Erfindungsgabe anfertigt.
Damit hat Tichy über Jahrzehnte hinweg tausende von Bildern erstellt, die um die Anmut der weiblichen Figur kreisen. Nun zeigt das Kunsthaus Zürich als erstes Museum überhaupt in einer Einzelausstellung eine Auswahl von mehr als hundert dieser außergewöhnlichen Bilder. Erarbeitet hat dieses Projekt Tobia Bezzola, dem ich für den großen Einsatz und die umsichtige Konzeption und Realisation der Ausstellung danke. Er wurde engagiert assistiert von Linda Schädler und einem Team aus Technikern, Restauratoren, Presseleuten und Ausstellungs-sekretärinnen. Ihnen allen, wie auch all unsern Leihgebern sowie Roman Busbaum, dem Mitherausgeber des Katalogs, sei herzlich gedankt.
Zu guter Letzt danke ich natürlich Miroslav Tichy selbst, der seine Fotografien erstmals in einer Einzelausstellung in einem Museum zeigt und damit den Blick auf ein Werk von wundersamer Originalität freigibt.
Christoph Becker